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Einfluss der Temperatur auf den Blühbeginn allergologisch relevanter Pflanzenarten
(Sandra Kannabei, Thomas Dümmel)
1. Einleitung
Die Entwicklung der Pflanzen wird stark durch ihre Umwelt beeinflusst. Vor allem die Phänologie beobachtet dieser Einfluss, der meist durch die Temperatur gesteuert wird.
2. Ziele
Für das Projekt MILEU wurde untersucht, inwiefern der Temperaturanstieg der letzten 17 Jahre auf die Biologie, im speziellen das Blühverhalten allergologisch relevanter Pflanzenarten wie Hasel (Corylus), Erle (Alnus), Birke (Betula) und Beifuß (Artemisa) Einfluss nimmt und ob es diesbezüglich regionale Unterschiede im ländlich und städtisch geprägten Raum gib. Dafür wurden Daten von phänologischen Beobachtungsstationen des Deutschen Wetterdiensts analysiert und mit wahren Mitteltemperaturen aus meteorologischen Aufzeichnungen ausgewählter WMO-Stationen verglichen.
3. Ergebnisse
Die Analysen zeigen, dass sich aufgrund des Anstiegs der Monatsmitteltemperaturen im Frühjahr (Januar-Mai) innerhalb der letzten zwei Jahrzehnte der mittlere Blühbeginn der allergologisch relevanten Pflanzenarten im Frühjahr (Corylus 5 Tage, Alnus 9 Tage, Betula 7 Tage) in der Region Berlin und Brandenburg verfrüht hat. Einzig die im Spätsommer blühende Artemisia startet mit der Blüte 5 Tage später als noch vor 17 Jahren.
Bei einem Anstieg der Mitteltemperatur um 1K verschiebt sich bei den Frühblühern der Start der Blüte. So blüht die Corylus bei einem Temperaturanstieg im Zeitraum Anfang Januar bis Februar im Mittel um 12 Tage früher, die Alnus bei einer Erwärmung vom Februar und März 9 Tage eher, die Betula bei einem Anstieg der Temperatur im März bis April um 7 Tage zeitiger und die Artemisia bei Temperaturerhöhung im März bis Mai um 5 Tage früher.
Regionale Unterschiede zwischen dem Ballungsraum Berlin/Potsdam und dem ländlichen Umland sind zum Teil zu erkennen, erweisen sich jedoch, aufgrund der geringen Datenmenge, als nicht signifikant.
4. Schlussfolgerung
Die Klimaerwärmung nimmt deutlich Einfluss auf das Blühverhalten allergologisch relevanter Pflanzen, wodurch Allergiker immer früher mit Beschwerden zu rechnen haben.