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Vorkommen, Ausbreitung und Bekämpfung von Ambrosia in Berlin und Brandenburg

(Sandra Kannabei, Thomas Dümmel)

1.    Einleitung

Aufgrund der fortschreitenden Klimaerwärmung drohen sich Neophyten wie die Ambrosia in Deutschland auszubreiten und sesshaft zu werden. Seit dem Jahr 2006 wurde deshalb in Berlin die Verbreitung der hochallergenen Ambrosia detaillierter betrachtet. Ausgelöst wurde dies durch Analysen innerstädtischer Luftstaubproben, die eine erhöhte Ambrosiapollenkonzentration aufwiesen.

2.    Ziele

Um die Emissionsquellen zu ermitteln, die Einschlepp- und Ausbreitungswege der Pflanze in Berlin zu erforschen und Strategien zur Bekämpfung in der Stadt zu erarbeiten, wurde unter Federführung des Instituts für Meteorologie der Freien Universität Berlin im Frühsommer 2009 mit den Senatsverwaltungen für Stadtentwicklung sowie für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz das „Berliner Aktionsprogramm gegen Ambrosia“ initiiert. Die Initiatoren haben im Jahr 2009 damit begonnen, mit der Hilfe von Beschäftigungsträgern ein Verbreitungskataster für Berlin zu erstellen, alle relevanten Metadaten zu den Funden zu erfassen und möglichst viele Ambrosiabestände zu vernichten.

3.    Ergebnisse

Aus dem erhobenen Verbreitungskataster (Ambrosia-Atlas unter www.fu-berlin.de/ambrosia) ist zu entnehmen, dass Bestände von Ambrosien in Berlin und Brandenburg gehäuft vorkommen.

Der Schwerpunkt der bisher entdeckten Großvorkommen mit über 1.000 Pflanzen liegt in Berlin im Ostteil der Stadt und ist hauptsächlich durch die mehrjährige Staude Ambrosia psilostachya geprägt. Die Verschleppung ist meist auf mit Samen und Rhizomreste verunreinigtes Erdmaterial im Rahmen von Baumaßnahmen zurückzuführen. Deren nachhaltige Bekämpfung ist aufgrund der starken Regenerationsfähigkeit dieser Art schwer umsetzbar. Kleinere Bestände bis 10 Pflanzen sind durch die ArtAmbrosia artemisiifolia geprägt und in der Stadt weit verbreitet. Sie steht meist mit der Aussaat von mit Ambrosia-Samen verunreinigtem Vogelfutter in Verbindung. Die Bekämpfung erfolgte durch Ausreißen, fast alle Bestände wurden dadurch beseitigt.    

In Brandenburg befinden sich die großen Bestände im Bereich der Niederlausitz, wo sich vor allem auf landwirtschaftlichen Flächen das einjährige Kraut Ambrosia artemisiifolia ausbreitete. Diese Vorkommen entstanden durch Aussaat, eine Bekämpfung wurde nur auf wenigen Flächen durchgeführt. Da die Samenbank auf diesen Flächen gefüllt ist, wird auch in den nächsten Jahren mit einem Wiederauftritt der Bestände zu rechnen sein.

4.    Schlussfolgerung

Die Analysen ergeben, dass sowohl in urbanen als auch in ruralen Gebieten Ambrosia-Bestände auftreten. Die Ursache der Einschleppung der Samen variieren genauso wie die notwendigen Bekämpfungsstrategien.

Des Weiteren wird ersichtlich, dass viele Ambrosia-Bestände im Folgejahr wieder auftauchen. Daher ist es notwendig, zum Schutz der menschlichen Gesundheit differenzierte Strategien für rurale und urbane Regionen zu entwickeln.


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Stand: 30.03.2012

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