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Zeckenexposition und Zeckenprophylaxe

1. Zeckenexposition und Zeckenprophylaxe bei Hunden im Raum Berlin/Brandenburg

(Stephanie Beck)

 

Einleitung

Zecken haben eine überragende Bedeutung als Vektoren diverser Krankheitserreger bei Mensch und Tier. Insbesondere Hunde tragen dabei ein hohes Risiko für zeckenübertragene Infektionen, da sie häufig einem Zeckenbefall ausgesetzt sind.

 

Ziele

Die Ziele dieser Studie waren 1) mittels einer Fragebogenaktion (Zeitraum: 1. März bis 30. November 2010) unter Berliner und Brandenburger Hundebesitzern retrospektiv Daten zu Zeckenbefall und Zeckenprophylaxe bei den Hunden zu erheben. Des Weiteren sollte 2) mittels einer Zeckensammelstudie (Zeitraum:  1. März 2010 bis 31. März 2011) prospektiv die Zeckeninfestation bei Hunden im Raum Berlin/Brandenburg evaluiert werden.

 

Ergebnisse

1) Insgesamt nahmen 616 Besitzer von 670 Hunden an der Fragebogenaktion teil. 92 % der Hunde waren schon einmal von Zecken befallen. Der überwiegende Anteil der Hunde (31 %) hatte einen mittleren Zeckenbefall von 1–2 Zecken je Monat. Die Sommermonate wurden zu 48 % als die Monate mit der höchsten Zeckenbefallsrate angegeben. Bei 469 Hunden (71 %) wurden Mittel zur Zeckenprophylaxe/-bekämpfung eingesetzt, am häufigsten Wirkstoffe (bevorzugt Spot-on Präparate), die nach dem Arzneimittelgesetz bei Hunden gegen Zecken zugelassen sind. Hinsichtlich Anwendungsintervall und -zeitraum wurden bei 56 % der Hunde die Anwendungen nicht korrekt durchgeführt. Laut Hundehaltern wurde bei ca. 2 % aller Hunde einmal eine zeckenübertragene Erkrankung diagnostiziert.

2) Insgesamt erklärten sich 392 Besitzer von 441 Hunden für eine Teilnahme (1–13 Monate) an der Zeckensammelstudie bereit. Insgesamt wurden 1728 Zecken durch Besitzer von 251 (57 %) Hunden abgegeben: Ixodes (I.) ricinus (46 %), Dermacentor (D.) reticulatus (45 %), I. hexagonus (9 %) und Rhipicephalus (R.) sanguineus (<1 %). Die durchschnittliche Befallshäufigkeit bei Hunden mit abgegebenen Zecken lag bei 0,78 Zecken/Monat. Eine Zeckeninfestation war ganzjährig mit unterschiedlichen Aktivitätshöhepunkten (Ixodes: Mai/Juni, Dermacentor: September/Oktober) zu beobachten. 57 % Zecken wurden erst nach dem Stech-/Saugakt und 38 % Zecken davor entfernt (keine Angaben zu 4,7 % Zecken). Von 1195 Zecken stammten etwa zwei Drittel von nicht korrekt behandelten bzw. unbehandelten und ein Drittel von korrekt behandelten Hunden.

 

Schlussfolgerungen

Eine mehr oder weniger häufige Zeckeninfestation liegt bei nahezu allen Hunden im Raum Berlin/Brandenburg vor, das Risiko einer Erregerübertragung ist somit gegeben. Prophylaktische Maßnahmen, um eine Infestation zu verhindern (regelmäßiges Absuchen, Einsatz von Ektoparasitika) werden meist nicht korrekt durchgeführt.


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Stand: 30.03.2012

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